Der englische Begriff “Body Positivity” beschreibt eine ziemlich aktuelle Bewegung. Sie scheint in Zeiten von sog. Influencern auf YouTube, Instagram, Tumblr und Co. immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Im Mittelpunkt dieser Bewegung steht die Akzeptanz des eigenen Körpers – sowohl bei einem Blick zurück in die Vergangenheit, einem Blick in den Spiegel als auch beim Blick in Richtung Zukunft. Es geht darum, dem Beauty Gedöns, Body Forming und Body Building die bewusste Annahme der eigenen Physis entgegen zu stellen. Also ein “JA” zum Ich und damit ein “JA” zur eigenen äußeren Erscheinung zu entwickeln, spüren und erleben.
Was hat das mit Gay und Schwanz – ähm, Penis 😉 – zu tun?
Die Antwort fällt nicht sonderlich schwer, ist doch das (Selfie) Posing und das Forming des Körpers ein fester Bestandteil des schwulen Alltags. Nicht nur im Club, beim Cruisen oder im Darkroom. Das Bild eines vermeintlich perfekten Körpers hat sich so verfestigt, dass es sich in zahlreichen Situationen, auch außerhalb der Szene, widerspiegelt. Neben einem Hipster-mäßigen Outfit zählen vor allem die “wahren Werte” eines schwulen Mannes – Länge und Umfang seines Schwanzes.
Als ob die fast schon ständige Konzentration auf das Äußere nicht anstrengend genug ist, nimmt bei der Bestimmung des Selbstwertes der Schwanz ein besondere Rolle ein. Zum Beispiel bei der allgemein üblichen gegenseitigen Begutachtung während des Duschens im Schwimmbad: “F*ck, wieder einer, mit ‘nem Längeren als ich!”
Um auf die Body Postitvity zurück zu kommen. Wie wäre es in dieser Situation mit dem Gedanken “Boar, hat der Typ gegenüber ein riesen Teil. Kein Wunder, der Kerl ist auch locker 20 cm größer als ich”? Was würde dieser Gedanke mit dem eigenen Selbstwert machen? Wäre die Chance, den Typen von gegenüber vielleicht sogar mit in eine Umkleidekabine zu bekommen, nicht größer? Wie wichtig ist überhaupt die Länge im Vergleich zur Potenz?
Penis Positivity
Sicher, einen Übergang vom Selfie Posing, inklusive Schwanzbildern, hin zur Penis Positivity stelle ich mir weder leicht noch besonders kurzfristig vor. Für mich wäre zu klären, welche Zwecke das Selfie Posing erfüllt und wie es dazu gekommen ist. Ich denke, mir selbst würde etwas Humor bei dieser Sache helfen, um den Druck, der mit dem Beauty und Posing Gedöns verbunden ist, ein wenig zu minimieren.
Neulich sah ich am Rückspiegel eines parkenden Autos einen Anhänger mit dem Text “I love my Penis” baumeln. Sofort im Web gesucht, fand ich unzählige Artikel mit diesem geilen Spruch. Zum Beispiel der Kaffepott, der mich seit Kurzem nach dem Aufstehen sofort an meinen Prachtkerl in der Hose erinnert.
Oder die Sticker, die ich überall in der Wohnung verteilen könnte. Der beste Artikel ist für mich jedoch das T-Shirt, mit dem ich im Club allen ganz easy, ohne ein Wort darüber verlieren zu müssen, sagen kann: Leute, ‘I love my Penis’. Echt ein Hammerteil, … (nicht nur) das T-Shirt. 😉
Steven has been part of ebab.com since 2013. He is the man for social media and the ebab gay travel blog. As you can see, he also likes to write a blog article himself.
German version: Steven gehört seit 2013 zum Team von ebab.com. Er ist der Mann für Social Media und unseren ebab Gay Travel Blog. Wie ihr seht, schreibt auch er gern einmal einen Blogartikel selbst.